Heute wird in den USA das Familienfest des Jahres gefeiert, natürlich mit dem traditionellen Pumpkin Pie. Mit unserer, mit kalifornischen Rosinen verfeinerten, Variante könnt ihr mitfeiern.
Vielleicht habt ihr es mitbekommen, Diane Kruger soll vor wenigen Wochen Mutter geworden sein. Ihre Dankbarkeit für das gemeinsame, junge Familienglück mit ihrem Partner hat sie bereits gestern auf Instagram gepostet. Sobald sie wach sind, werden es ihr viele andere US-Prominente und Amerikaner gleich tun: heute ist Thanksgiving in den Staaten. An diesem Tag kommt die ganze Familie – auch Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins – zusammen. Was aber hat Dankbarkeit für Familienzuwachs mit Thanksgiving zu tun? Anders als bei uns handelt es sich beim amerikanischen Thanksgiving mittlerweile nicht mehr um ein reines Erntedankfest; die Gründe Dank zu sagen haben sich im Laufe der Geschichte geändert. Und auch den Termin am vierten Donnerstag im November gibt es noch gar nicht so lange.

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Thanksgiving im Wandel der Zeit
Die Ursprünge von Feiertagen in den Staaten sind einfach ein Mysterium. Denn wie bei Halloween gibt es auch für den Ursprung von Thanksgiving verschiedene Versionen. Gleich mehrere Staaten beanspruchen das erste Thanksgiving in der “Neuen Welt” für sich. Durchgesetzt hat sich bei der breiten Mehrheit aber ein Erntedankfest im Jahr 1621. Dieses feierten die Pilgerväter zusammen mit dem Wampanoag-Stamm nach der erfolgreichen ersten Ernte in Plymouth Rock, Massachusetts. Als Pilgerväter werden die 50 Überlebenden der 100 Siedler bezeichnet, die 1620 mit der Mayflower aus England kamen.

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Jährlich wird Thanksgiving, trotz verschiedener Bemühungen, allerdings erst seit 1863 gefeiert. Mitten im amerikanischen Bürgerkrieg erklärte Präsident Abraham Lincoln den 26. November desselben Jahres zum nationalen Feiertag, um die nationalen Wunden zu heilen. Zuvor hatte Präsident George Washington ab 1789 jährlich einen Tag im November zu Thanksgiving proklamiert, um den glücklichen Ausgang der amerikanischen Revolution und die Unterzeichnung der Verfassung zu feiern. In Fortsetzung ihrer politischen Meinungverschiedenheiten brach Thomas Jefferson aber bereits 1801 wieder mit dieser Tradition.
Das Familienfest des Jahres
Heute gehören, neben dem großen Festessen, verschiedene Traditionen zu Thanksgiving. Seit den 1990er-Jahren findet zum Beispiel das „Turkey Pardoning“, also die Truthahn-Begnadigung, statt. Dabei wird dem Präsidenten der USA von den Industrieverbänden ein Truthahn übergeben, den er traditionell begnadigt. Etwas länger gibt es schon die Thanksgiving-Paraden in einigen Großstädten. Die wohl bekannteste ist Macy’s Parade in New York. Dem ein oder anderen von euch ist sie vielleicht aus dem Film „Das Wunder von Manhattan“ bekannt. Diese wird landesweit vom Sender NBS übertragen und gehört bei vielen Familien zum alljährlichen Thanksgiving-Programm. Andere verfolgen die stattfindenden Footballspiele. Doch auch der Gedanke der Dankbarkeit dafür, wie gut es einem geht, spielt nach wie vor eine große Rolle. So helfen viele Amerikaner an diesem Tag ehrenamtlich in Suppenküchen oder veranstalten Abendessen für diejenigen aus ihrer Gemeinschaft, denen es nicht so gut geht. In einigen Gemeinden werden auch Essensspenden eingesammelt, die dann am Giving Tuesday, fünf Tage nach Thanksgiving, an die Bedürftigen verteilt werden.

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Jetzt aber endlich zum Festessen. Dessen Kernbestandteil ist traditionell Truthahn mit Preiselbeersoße. Beliebte Beilagen sind Kartoffelpüree, Zuckermais, Auflauf aus grünen Bohnen, Süßkartoffeln und Rosenkohl. Zum Nachtisch gibt es verschiedenste Kuchen, meistens ist der beliebte Pumpkin Pie, also Kürbiskuchen, einer davon. Ich hatte vor ein paar Jahren im Studium das Glück, dass einige meiner amerikanischen Kommilitonen unseren kleinen Studiengang zu einem Thanksgiving Dinner eingeladen haben. Dort habe ich zum ersten Mal Kürbiskuchen probiert – und mich spontanverliebt. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass Kürbis in einem süßen Kuchen schmeckt – für mich gehörte Kürbis bis dahin zu den herzhaften Speisen. Pumpkin Pie ist aber einfach superlecker. Deswegen habe ich heute für euch ein Kürbiskuchenrezept mit der fruchtig-karamelligen Süße der kalifornischen Rosinen.
Saftiger Kürbis-Rosinen-Kuchen

Raisin Administrative Committee Repräsentanz Deutschland
Für den Teig
300 g Mehl
150 g Zucker
60 g Butter
1 Päckchen Backpulver
½ TL Salz
1 TL Zimt
½ TL gemahlener Ingwer
½ TL Muskatnuss
225 g Rosinen
180 ml Wasser
2 Eier
225 g Kürbispüree*
50 g gehackte Walnüsse
*Kürbispüree kannst du ganz einfach selbst herstellen, dazu brauchst du nur einen Kürbis und deinen Ofen. Heize den Ofen auf 175 Grad Celsius vor. Halbiere den Kürbis und entferne die Fäden und Kerne. Nun setze ihn mit der offenen Seite nach unten auf ein Backblech und backe ihn bis er weich wird. Je nach Größe des Kürbisses dauert das ungefähr 30 Minuten. Trenne abschließend das Fleisch von der Schale und püriere es.
Und so machst du den Kuchen:
Heize den Ofen auf 175 Grad Celcius vor. Als erstes mischst du das Mehl mit dem Zucker, Backpulver und der Butter. Gib dann Zimt, Ingwer und Muskatnuss dazu. In einer zweiten Schüssel schlägst du die Eier leicht auf. Die Rosinen pürierst du mit dem Wasser in einem Standmixer oder mit dem Pürierstab, bis die sie zerkleinert sind. Gib nun die Rosinen, Eier und das Kürbispüree zu den trockenen Zutaten. Mixe die Masse ca. 2 Minuten auf mittlerer Stufe. Zum Schluss hebst du die Walnüsse unter die Mischung. Fülle den Teig in eine Kastenform und backe den Kuchen ca. 45-50 Minuten, bis er durch ist. Während der Kuchen backt, kannst du dich um den Zuckerguss kümmern.
Für den Zuckerguss
120 g Puderzucker
2 TL Zitronensaft
2 TL Brandy
2 TL Zitronenschale von ungespritzten Zitronen
2 TL Wasser
In einer kleinen Schüssel mischst du den Puderzucker mit dem Zitronensaft, Brandy, Wasser und der Zitronenschale bis du einen glatten, dickflüssigen Zuckerguss hast. Wenn der Kuchen fertig ist, lasse ihn 10 Minuten auf einem Kuchengitter abkühlen. Dann bestreiche den noch warmen Kuchen mit dem Zuckerguss. Vor dem Servieren komplett abkühlen lassen.

Raisin Administrative Committee Repräsentanz Deutschland
Mein kleiner Tipp: Ich habe festgestellt, dass der Kuchen noch besser schmeckt, wenn der Geschmack des Zuckergusses Zeit hatte in den Teig zu ziehen. Bereite den Kuchen also am Besten so vor, dass er 24 Stunden „ziehen“ kann.
Viel Spaß beim Backen!